Update: Der perfekte ETF für die Pazifik Region

Seit dem ursprünglichen Artikel zu Asien-Indexfonds sind mittlerweile zweieinhalb Jahre vergangen. Viel Zeit in der Welt der ETF, in der sich seit dem einiges bewegt hat. Für deutsche Anleger ist insbesondere der Markteintritt des Branchenriesen Vanguard relevant: Seit kurzem kann man jetzt auch an der Frankfurter Börse Vanguard-Indexfonds kaufen und verkaufen, was manchen Anleger geradezu in Extase versetzt.

Zur grundsätzlichen Bewertung der Vanguard ETF hat der Finanzwesir mal wieder die wesentlichen Dinge gesagt. Wichtigster Unterschied zu den anderen Platzhirschen iShares oder HSBC: Vanguard setzt auf den Indexanbieter FTSE, während die meisten anderen auf MSCI Indizes aufbauen. In der Praxis ist das kein so großer Unterschied, da die Indizes sehr ähnlich aufgebaut sind und auch in der Performance sehr eng beieinander liegen. Allerdings lassen sich die Fonds damit nicht mehr ganz sauber miteinander vergleichen. Was uns nicht davon abhält, das hier trotzdem zu tun.

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2017 – der Jahresrückblick

2017

Mittlerweile ist man mit einem Jahresrückblick Mitte Dezember ja schon spät dran, RTL & Co haben die großen „So war 2017“ Shows schon Anfang des Monats gesendet. Daher also auch hier der Rückblick auf die letzten 12 Monate Teilzeitinvestor, obwohl das Jahr noch nicht ganz durch ist. Wenn in den letzten zwei Dezemberwochen noch ein spontaner Aktiencrash kommt, kann ich den Artikel ja immer noch überarbeiten…

Generell war 2017 geprägt vom Zuschauen an der Seitenlinie: Zinsen auf Tiefsständen, Aktien auf Rekordniveau. Keine Anlageklasse hat mich dieses Jahr so richtig überzeugen können, mal von Kryptowährungen abgesehen. Anlagenotstand nennt man das wohl. Aber, der Reihe nach:

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Wann ist ein ETF eigentlich steuereinfach?

Steuerbescheinigung

Eines der wichtigsten Auswahlkriterien für einen Indexfonds ist für mich die Steuereinfachheit. Zum Thema Steuern und Indexfonds sind schon gefühlt tausend Artikel erschienen, aber hier scheint es immer noch viel Verwirrung zu geben. Ich will hier nicht die 1.001ste Abhandlung schreiben, sondern nur mal den sehr simplen Weg beschreiben, den ich für mich definiert habe.

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Update: Der perfekte ETF für Emerging Markets

Kaum ist ein Artikel eineinhalb Jahre online, ist er auch schon wieder veraltet 😉 Seit meiner Suche nach dem besten Indexfonds für die Emerging Markets hat sich einiges getan. ETF ingesamt werden immer populärer, das Angebot immer größer, und damit der Preisdruck auf die Anbieter höher: Die HSBC hat vor ein paar Monaten die Kosten für einige Indexfonds deutlich gesenkt, u.a. auch für den eigenen Schwellenländer-Fonds.

Wie schaut es also aktuell aus: Nach wie vor gibt es nur fünf Indexfonds auf den MSCI Emerging Markets, die zumindest per Sampling replizieren, also tatsächlich in Aktien aus den Schwellenländern investieren und den Index nicht per Finanz-Voodoo Swapping nachbilden. Will man eine regelmäßige Ausschüttung der Dividenden und keinen Thesaurierer, bleiben nur noch drei Anbieter übrig, genau wie in der ursprünglichen Analyse von 2015:

ETF ISIN Domizil TER Größe (Mio EUR)
2015 2016 2015 2016
HSBC MSCI EM UCITS DE000A1JXC94 Lux. 0,60% 0,40% 287 243
iShares MSCI EM UCITS IE00B0M63177 Lux. 0,75% 0,75% 4.440 3.994
UBS-ETF SICAV – MSCI EM UCITS LU0480132876 Irland 0,45% 0,45% 280 656

Was hat sich verändert: Zum einen hat der UBS Fonds seit der Empfehlung hier im Blog sein Fondsvolumen mehr als verdoppelt, auf mittlerweile 656 Millionen EUR. Kaum zu glauben, was so eine Empfehlung in einem kleinen Privatblog ausrichten kann 😉 Die beiden anderen Fonds sind in Euro gerechnet merklich geschrumpft, was zum Teil durch den allgemeinen Kursrückgang erklärt wird: Im Vergleich zum Indexstand im März 2015 ist der MSCI Emerging Markets um rund zehn Prozent eingebrochen, was dazu führt, dass auch das Fondsvolumen in der gleichen Größenordnung schmilzt. Beim HSCB ist der Rückgang des Fondsvolumens allerdings noch größer, d.h. hier haben Anleger tatsächlich Geld abgezogen. Was vermutlich ein Grund für die deutliche Preissenkung bei der HSBC war: Anleger zahlen jetzt ein sattes Drittel weniger, damit liegt der HSBC Fonds jetzt an der Spitze mit der günstigsten Kostenquote von 0,4 Prozent.

Dennoch bleibt der UBS Fonds für mich die erste Wahl: Er ist jetzt zwar eine Spur teurer als der HSBC Fonds, hat aber dafür ein erheblich größeres Fondsvolumen. Das ist in Hinblick auf die Zukunftssicherheit eines ETF nicht ganz unwesentlich. Wenn ein Fonds zu klein wird besteht die Gefahr, dass der Anbieter den Fonds irgendwann einstellt. Dadurch verliert man als Anleger zwar formell kein Geld, weil man den Marktwert in Euro ausgezahlt bekommt. Das kann aber je nach Situation durchaus ungelegen kommen. Mit immer noch rund 240 Millionen EUR Volumen ist auch der HSBC Indexfonds zwar kein Zwerg, aber ein 15 prozentiger Rückgang des Volumens innerhalb von eineinhalb Jahren zeigt deutlich in die falsche Richtung.

 

Disclaimer:

Die ETF-Daten sind der Website JustETF.com entnommen und ohne Gewähr. Die Inhalte dieser Website stellen keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sämtliche Aussagen und Einschätzungen basieren auf der persönlichen Meinung des Autors und sind explizit keine Anlageberatung.

Das Lesen der Anderen im September 2016

Das Lesen der Anderen

Urlaubsbedingt mit etwas Verspätung der September-Rückblick auf Finanzblogszene:

Der Maschinist schreibt den nächsten großen Bullenmarkt herbei, und dass obwohl eigentlich alle auf den großen Crash warten. Die Gründe sind zumindest nachvollziehbar, auch wenn ich den Optimismus nicht teile.

Markus vom Dividenden-Manager Blog sieht hingegen nur noch abschreckende Höchststände bei klassischen Dividendenaktien wie Coca-Cola oder Johnson&Johnson. Es müssen also frische Dividendenideen her.

Großmutters Sparstrumpf vergleicht Äpfel mit Birnen Apple mit Daimler. Ich bin ein wenig skeptischer, was Apple angeht, und optimistischer bei Daimler, aber das ist vermutlich mein Home Bias 😉

Der Finanzwesir rät, auf Sicht zu fliegen und sich nicht zu sehr damit zu beschäftigen, wie man nicht vorhandene ETFs an nicht gezeugte Kinder vererbt.

Der Wirtschaftswaise verhält sich antizyklisch und kauft BHP Billiton, nachdem die Aktie bei den meisten Anlegern aufgrund der erfolgten Dividendenkürzung rausgeflogen ist. Ich hab ja auf Konkurrent Rio Tinto gesetzt, und zumindest mit dem Nachkauf bislang ganz gut gelegen.

Zuviel investieren sollte man allerdings auch nicht, denn langfristig bringt Liquidität die Rendite. Meint zumindest Warren Buffet, bzw. Michael von Intelligent Investieren.

Wenn man nicht nur ausreichend, sondern sehr viel Liquidität hat, stellt sich irgendwann die Frage, ob Aktien im Vergleich zu Indexfonds nicht doch das bessere Investment sind. Schließlich summieren sich auch die Minigebühren von ETFs bei großen Investments zu erstaunlichen Summen. Finanziell Umdenken hat mal nachgerechnet: Ein paar Milliönchen sollte man schon haben, bevor sich Einzelaktien lohnen. Nun, dann habe ich ja noch etwas Zeit…

Was kostet eigentlich so ein Indexfonds?

Das Thema Indexfonds entwickelt sich auch langsam in Medien zu einem Trendthema. Um das eigentlich eher langweilige passive Investieren in ETF für den Leser etwas reisserischer aufzumachen, warnt die Welt aktuell vor gefährlichen Kostenfallen bei ETFs (danke an Leser Alex für den Hinweis).

Total easy

Kostenfallen? Dabei sollte bei Indexfonds doch eigentlich alles ganz einfach sein: Mit der „Total Expense Ratio“ (TER) gibt jeder Indexfonds an, wie hoch seine Gebühren insgesamt sind. Dieser Prozentwert besagt, dass ich bei einer TER von 0,5 Prozent zum Beispiel jährlich etwa 50 Euro an Gebühren zahle, wenn ich 10.000 EUR in diesen Fonds angelegt habe. Die 50 EUR zahle ich nicht direkt, sondern sie werden einfach vom Wert meiner Anteile abgezogen.

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Nützt alles nichts: Ein Wertpapiersparplan muss her

Wertpapiersparplan

So sehr ich hier auch immer wieder predige, dass market timing nicht funktioniert und eine schlichte passive Anlage in Indexfonds rational das richtige wäre, so schwer tue ich mich damit, das ganze selber konsequent umzusetzen. Die richtigen Indexfonds habe ich schon vor langer Zeit ausgewählt, und auch durchaus die eine oder andere Position aufgebaut. Aber vor jedem Kauf hadere ich damit, ob nicht jetzt gerade ein besonder schlechter Zeitpunkt zum Kauf sei, weil die Kursstände kurz vor oder auf dem Allzeithoch sind und der Crash unmittelbar bevorsteht. Ab und zu hab ich mit der Einschätzung ja auch mal halb recht, schließlich ist der DAX von seinen Höchstständen zwischenzeitlich schon mal wieder 3.000 Punkte zurückgekommen. Aber dann geht es auch wieder aufwärts, und die alte Regel „time in the market beats timing the market“ greift, wenn man feststellt, das schon wieder ein Jahr um ist, in dem man statt drei bis vier Prozent Dividendenrendite nur 0,8 Prozent aufs Festgeld bekommen hat.

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