Festgeld anlegen bei steigenden Zinsen

Nachdem ich vor einem halben Jahr noch darüber philosophiert habe, wie man als Anleger mit drohenden Strafzinsen umgehen soll, hat sich das Blatt mittlerweile komplett gedreht: Strafzinsen sind vom Tisch, und die Banken zahlen mittlerweile wieder Guthabenzinsen im Prozent- und nicht mehr Promillebereich. Für Anleger sind das gute Nachrichten, bringt aber auch die Frage mit sich, wie ich mein Geld jetzt am besten anlegen sollte: Tagesgeld, Festgeld mit kurzer Laufzeit, oder längerfristige Festgeldanlagen?

Tagesgeld wird zwar wieder verzinst. Wenn man auf deutsche Einlagensicherung besteht und Lockangebote mit kurzfristigem „Bonuszins“ außen vor lässt, liegt die Rendite aber immer noch unter einem Prozent. Im Vergleich dazu haben sich die Zinsen für Festgeld erheblich besser entwickelt. Relevant sind im Moment vor allem Laufzeiten von 12 bis 24 Monaten, die mit deutscher Einlagensicherung zwischen zwei und dreieinhalb Prozent abwerfen. Ein noch längerer Anlagezeitraum steigert den Zinssatz nur noch marginal, und bindet das angelegte Geld unnötig lange.

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Strategien gegen Strafzinsen

Strafzinsen

Negativzinsen auf Ersparnisse bei der Bank sind schon seit einiger Zeit in den Schlagzeilen. Waren es anfangs eher obskure Institute wie die Deutsche Skatbank, die Strafzinsen für Guthaben eingeführt haben, und betraf das auch zunächst nur große Guthaben ab 100.000 Euro aufwärts, kommen Negativzinsen mittlerweile auch bei Otto-Normalsparer an. Die Direktbank ING, früher durch solide Zinsen auf’s „Extrakonto“ gerade bei Kleinsparern beliebt, führt ab November ab einem Betrag von 50.000 Euro Negativzinsen ein.  Auch die Commerzbank verlangt ab diesem Monat 0,5 Prozent „Verwahrentgelt“ für Einlagen ab 50.000 Euro. Die Postbank fängt sogar schon bei 25.000 Euro Tagesgeld an, Strafzinsen zu kassieren.

Wer sein Geld bislang nicht bereits komplett  in Aktien gesteckt hat, und zumindest einen Teil des Ersparten als Barrreserve auf dem Tagesgeldkonto hat, kommt also schon schnell in Regionen, in denen Strafzinsen relevant werden. Ich gehe davon aus, dass die Grenze noch weiter nach unten in Richtung 10.000 Euro gehen wird, und es kaum noch Institute geben wird, die überhaupt keine Verwahrentgelte kassieren.

Was kann man also tun? Gehen wir mal von zwei Szenarien aus:

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Neues Festgeldkonto: akf bank

Thermomix akf bank

Es wurde mal wieder Zeit, sich nach einem Anbieter für Festgeld umzuschauen. Dieses Jahr laufen ein paar Anlagen aus, und der bisherige Anbieter hat die Konditionen deutlich verschlechtert. Auf der Suche nach Alternativen bin ich auf die akf bank gestoßen. Ak-wer? Die „Allgemeine Kauf Finanz“-Bank gehört zum Vorwerk-Konzern, der weniger wegen seiner Finanzprodukte als für Thermomixe und Staubsauger bekannt ist.

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Verspätetes Weihnachtsgeschenk von der Corealdirect

Corealdirect war vor einiger Zeit mal ein attraktiver Anbieter für Festgeld. Nach dem Verkauf der Bank ist das Neugeschäft eingestellt worden, und man bot den verbliebenen Kunden an, die laufenden Festgelder direkt auszuzahlen. Ich hatte im August schon spekuliert, dass da bestimmt noch attraktivere Angebote kommen, denn die Bank muss womöglich bis zu fünf weitere Jahre Personal und Infrastruktur bereithalten, bis alle angelegten Gelder regulär abgelaufen sind.

Und siehe da, kurz vor Jahresschluss gibt es ein Angebot, das man kaum ablehnen kann:

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Festgeld: Weltsparwochen bei NIBC Direct

Vor einem halben Jahr hatte ich bei der NIBC Direct Bank ein Festgeld-Konto eröffnet. Bislang kein Grund zur Klage: die Abwicklung war soweit einwandfrei und das Online-Banking ist unkompliziert. Wer gerade auf der Suche ist nach einer Anlagemöglichkeit, um sein Geld zwischenzuparken: Bei NIBC sind bis 16. November „Weltsparwochen“ und es gibt für Festgeld mit neun Monaten Laufzeit 1,4 Prozent Zinsen. Das im Vergleich zu aktuellen Marktkonditionen ziemlich gut, selbst mit 12 Monaten Laufzeit gibt es kaum höhere Zinsen, es sei denn man vertraut auf Banken mit bulgarischer oder kroatischer Einlagensicherung.

Los Wochos

Der Aktionszins gilt auch für Bestandskunden, was bei Aktionen anderer Banken leider nicht so selbstverständlich ist. Ich mag es, wenn eine Bank die eigenen Kunden zu schätzen weiss und sich nicht nur auf Neukundenakquise stürzt.

Die NIBC Direct kommt aus Holland und unterliegt nicht der deutschen, sondern der niederländischen Einlagensicherung. Für mich ist das ein vertretbares Risiko, für Finanztip auch.

Wegen ein paar Promille mehr Zinsen macht es sicher keinen Sinn, die Bank zu wechseln, insbesondere wenn es wie hier ein Aktionszins mit begrenztem Zeitraum ist. Aber wer eh gerade auf der Suche nach einem Festgeldanbieter ist, sollte sich NIBC Direct mal anschauen, denn auch die regulären Konditionen sind sehr konkurrenzfähig.

Corealdirect stellt Festgeldgeschäft ein

Wer vor einem Jahr ein gutes Angebot für Festgeldanlagen gesucht hat, wird mit großer Wahrscheinlichkeit auf das Angebot der Corealdirect Bank gestoßen sein. Unter den Anbietern mit deutscher Einlagensicherung lag Corealdirect bei den Vergleichsrechnern immer weit vorne. Nachdem man sich dann offensichtlich mit genug Anlegergeld vollgesogen hatte, ging das Zinsniveau Schritt für Schritt runter und Corealdirect verschwand von den ersten Plätzen der Vergleichstabellen.

Mittlerweile ist die Muttergesellschaft Corealcredit verkauft worden, und der neue Eigentümer Aareal Bank hat kein Interesse mehr am Geld der Privatanleger. Die Kunden wurden in den vergangenen Wochen informiert, dass man kein neues Festgeld mehr annimmt, und wohl auch am liebsten die alten Verträge beenden würde. Kunden können bestehende Festgeldanlagen mit sofortiger Wirkung kündigen und erhalten bis zum Tag der Kündigung noch den vereinbarten Zinssatz. Eine gute Gelegenheit für Anleger, die ein wenig zu voreilig Geld für mehrere Jahre festgelegt hatten, und jetzt an ihre Ersparnisse wollen. Für alle anderen eher ein unattraktives Angebot: Das Zinsniveau ist in den letzten zwölf Monaten deutlich zurückgegangen, die 1,7 Prozent Zinsen, die damals noch für Zwei-Jahres-Festgeld gab, bekommt man heute bei keinem deutschen Anbieter mehr.

Bin mal gespannt, ob die Bank in Zukunft noch attraktivere Angebote zur Kündigung macht. Ein paar renitente Kunden, die noch über mehrere Jahre Festgeldanlagen laufen haben, können die ganzen schönen Einsparungen bei Personal und Infrastruktur zunichte machen, die man mit Aufgabe des Geschäftsbereiches sicher eingeplant hat.