Stop Loss – sinnvoll oder nicht?

Der Finanzrocker hat vor einiger Zeit etwas unfreiwillig einen Reibach mit seinen Adidas Aktien gemacht: Sein Stop Loss wurde gezogen, die Aktie hat also einen von ihm vorher festgelegten Wert unterschritten und wurde dann automatisch verkauft. Was mich daran erinnert hat, dass ich früher ein großer Fan von Stop Loss Grenzen war, mittlerweile aber fast vollständig darauf verzichte.

Halten du sollst!

Generell widerspricht das Setzen eines Stop Loss der hier immer wieder postulierten „buy-and-hold“ Strategie. Wenn ich glaube, dass der Aktienmarkt sich auf lange Sicht positiv entwickelt, brauche ich mich um das kurzfristige Auf und Ab der Kurse nicht zu kümmern. Selbst wenn der Markt bei einem Crash mal 40 Prozent einbricht, wird er in the long run wieder zu neuen Höchstständen aufsteigen. Davon kann ich nur profitieren, wenn ich nicht zwischendurch mal ausgestoppt wurde und meine Aktien verkauft habe.

Laufenlassen du musst!

Andererseits kann man mit einem Stop Loss die alte Börsenweisheit umsetzen, Gewinne laufenzulassen und Verluste zu begrenzen. Das ist nämlich einer der weitverbreitetsten Anfängerfehler an der Börse: Wenn eine Aktie im Minus steht, will man die Verluste nicht wahrhaben und wartet lieber so lange, bis die Aktie wieder den Einstiegspreis erreicht hat, damit man zumindest „plus-minus Null rauskommt“. Das kann eine fatale Strategie sein, bei der man an einer Verliereraktie so lange festhält bis das Geld ganz weg ist. Auf der anderen Seite neigen Anfänger dazu, bei einen kleinen Kursgewinn schnell zu verkaufen, denn dann hat man die 100 Euro Gewinn ja „sicher“ und kann sie nicht mehr verlieren. Damit entgehen einem aber oft die richtig großen Kurssteigerungen.

Beide Fehler habe ich selbst schon gemacht: Bei Q-Cells habe ich die Verluste so lange laufen lassen bis die Firma in die Insolvenz ging. Bei CTS Eventim habe ich mal zu 3,70 EUR gekauft und später mit sagenhaften 50% Gewinn verkauft. Mittlerweile steht die CTS Aktie allerdings bei über 32 EUR, ich hätte meinen Einsatz also auch verachtfachen können, wenn ich nicht verkauft hätte.

Wer wird Millionär?

Ein Stop Loss wäre in beiden Fällen sinnvoll gewesen: Man setzt sich im Vorfeld eine Untergrenze, ab der auf jeden Fall verkauft wird, um nicht weiter in den Abwärtsstrudel zu geraten. Dadurch dass der Stop Loss automatisch greift, besteht dann auch nicht das Problem, im Ernstfall doch nicht konsequent genug zu handeln. Und im Fall von Kursgewinnen kann man mit einem Stop Loss die bereits erreichten Gewinne absichern und trotzdem mal gucken, ob nicht noch mehr geht. Der Stop Loss ist wie die Sicherheitsstufen bei Wer Wird Millionär: Wenn ich die 32.000 Euro Frage falsch beantworte, falle ich nicht auf Null zurück, sondern bleibe zumindest bei den schon erreichten 16.000 EUR stehen.

Und mit einem „trailing stop loss“, also einem Stopkurs der bei steigenden Gewinnen immer automatisch nachgezogen wird (z.B. zehn Prozent unterhalb des letzten Höchstkurses), sichert mir die Strategie immer höhere Kursgewinne ganz automatisch ab.

Stop me if you can

Also ist der Stop Loss der Heilige Gral der Aktienanlage? Warum habe ich davon dann mitterweile Abstand genommen?

Nun, zum einen ist da die Bequemlichkeit: Bei meiner Bank konnte man früher nur Orders bis „ultimo“ setzen, also bis zum Monatsende. Was bedeutete, dass man zu Beginn jedes Monats wieder neu aktiv werden musste, für jede einzelne Aktie wieder über den richtigen Stopkurs nachgedacht hat, und den dann einzeln im Onlinebanking eingetragen hat. Das habe ich eine Zeit lang gemacht, bis mir das zu lästig wurde. Mittlerweile gibt es aber bei den meisten Banken auch Orders „bis auf Widerruf“. Und per trailing stop loss, den viele Banken anbieten, passt sich die Order auch automatisch Kurssteigerungen an.

Der Haken

Ein deutlich handfesterer Nachteil von Stop Loss Kursen: Wenn man nur über einen ausgelösten Stopkurs verkauft, bedeutet das in der Praxis, dass man nie zum bestmöglichen Kurs verkauft: Einen Stopkurs sollte man nicht zu eng setzten, um nicht durch die täglichen Schwankungen „aus Versehen“ ausgestoppt zu werden. Empfohlen werden für Standardwerte mindestens zehn Prozent Abstand zum aktuellen Kurs, bei stärker schwankenden Nebenwerten auch größere Abstände. Das bedeutet aber in der Konsequenz, dass ich immer mindestens zehn Prozent weniger erlöse als möglich, weil erst verkauft wird wenn der Kurs soweit gefallen ist.

Nun gut, zum absoluten Höchstkurs zu verkaufen schaffen nicht mal gewiefte Profitrader, das ist also vielleicht zu verschmerzen. Aber es kommt noch schlimmer: Ein Stopkurs bedeutet keine Garantie, dass ich zu diesem Kurs auch verkaufe, sondern nur, dass ich verkaufe, wenn der Kurs unter diesen Wert fällt. Aktuelles Beispiel: Der Kurs von Novo Nordisk ist am 28. Oktober aufgrund schlechter Quartalszahlen zeitweise um 17 Prozent eingebrochen. Wenn ich einen Stop Loss Kurs bei 37 EUR gesetzt hätte, wäre der Verkauf erst bei 31,22 EUR erfolgt, weil vorher gar kein gehandelter Kurs zustande gekommen ist. Im weiteren Tagesverlauf hat sich die Aktie wieder etwas erholt, ich hätte mit dem Stop Loss also quasi zum Tiefststand verkauft.

So etwas kommt gar nicht mal so selten vor. Denn wenn ein Kurs aufgrund schlechter Nachrichten abstürzt, werden regelrechte Stop-Loss-Kaskaden ausgelöst, durch die der Kurs immer weiter fällt ohne einen Boden zu finden. Und wenn er dann einen Boden gefunden hat, geht es anschließend oft wieder deutlich bergauf, wenn die Marktteilnehmer realisiert haben, dass durch die automatischen Verkäufe der Kurs übertrieben nach unten geprügelt wurde. Es gibt sogar Strategien von Daytradern, gezielt Stop Loss Kurse „abzufischen“, also möglichst viele Stop Loss Verkäufe auszulösen, um dann Aktien deutlich billiger einzusammeln.

Wohin mit dem Geld?

Aber selbst wenn man davon ausgeht, dass ein Stop Loss im großen und ganzen halbwegs funktioniert – was macht man dann mit dem Geld, dass man auf einmal durch einen ausgelösten Verkauf auf dem Konto hat? Wenn man von dem Unternehmen prinzipiell weiterhin überzeugt ist, wann steigt man dann wieder ein, wie lange wartet man, bis der Kurs womöglich einen Boden gefunden hat. Oder wenn die Aktie nach dem Ausstoppen doch wieder steigt, ab wann springt man wieder auf den Zug auf, bevor einem noch mehr Gewinne entgehen? Dazu kommt: Beim Verkauf werden in der Regel Steuern auf den realisierten Gewinn fällig. Das sind alles Fragen und Probleme, mit denen sich ein Buy and Hold Investor nicht beschäftigen muss.

Und nun?

Ganz abschließend habe ich die Frage für mich noch nicht beantwortet, ob das Setzen von Stop Loss Kursen eine sinnvolle Strategie ist oder nicht. Denn trotz der angesprochenen Nachteile ist es schon alleine psychologisch beruhigend, bei sehr gut gelaufenen Aktien zumindest einen Teil der erzielten Buchgewinne abzusichern. So richtig Sinn macht das aber höchstens bei Einzelaktien, bei marktbreiten Indexfonds eher weniger. Denn wenn ich beim MSCI World einmal ausgestoppt werde, wo soll das Geld dann alternativ hin? Da bliebe eigentlich nur das Sparbuch, was beim aktuellen Nullzinsniveau keine wirkliche Option ist.

15 Gedanken zu „Stop Loss – sinnvoll oder nicht?“

  1. Der Vergleich mit Wer wird Millionär gefällt mir 🙂

    Mit vielen Argumenten gegen den Stopp Loss hast du natürlich Recht – er ist sicher kein Wunder-Allheilmittel. Dennoch nutzen wir regelmäßig Trailing Stopp Losses. Allerdings ist unser Vorgehen wie folgt: Wir entscheiden uns aufgrund unserer Strategie (stark an der Levermann-Strategie orientiert) für eine Aktie und halten diese dann meist eine ganze Weile. Ist allerdings ein gewisser Gewinn (i.d.R. über 20%) erreicht, den wir vorher festgelegt haben, setzen wir einen Trailing Stopp Loss. Wie weit entfernt wir diesen setzen machen wir von der durchschnittlichen täglichen Schwankung der Aktie in den letzten Monaten abhängig.

    Uns gibt dies ein Gefühl von Sicherheit. Wird ein Wert verkauft, hegen wir auch keinen Groll sondern freuen uns über den meist sehr tollen Gewinn und meist haben wir auch bereits das nächste potentielle Investment auf dem Zettel 😉

    Dass es bei ETFs wenig Sinn macht einen Stopp Loss zu setzen, sehe ich allerdings ebenso. Sie dienen ja definitiv als Langfristinvestment und um den Zinseszins für sich arbeiten zu lassen sind ständige Verkäufe wegen kleinen Schwankungen hier ja auch echt nicht ideal…

    Aber gut, darüber könnte ich nun sicher noch ewig philosophieren 😉 Danke für den Beitrag!

    LG
    Marielle von den Beziehungs-Investoren

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    • „Wird ein Wert verkauft, hegen wir auch keinen Groll“ – das ist leichter gesagt als getan, wenn der Wert dann wieder steil nach oben geht 🙂 Aber eigentlich die richtige Einstellung.

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      • Ja das stimmt natürlich, dass man sich manchmal im nachhinein ärgern könnte. Wir schieben solche Gedanken aber wirklich ganz bewusst weg – denn, das Geld verwenden wir ja dann bereits anderweitig weiter und es wächst dort auch. Man kann halt auch nicht immer bei jeder Really dabei sein – Rational denken hilft immer 🙂

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  2. Hallo,

    Der Vergleich mit der Millionärs-Show ist in der Tat sehr interessant und gut gewählt!
    Für meine Dividendentitel verwende ich keine Stop-Loss-Order, jedoch findet die Stop-Order in meinem Optionshandel eine nahezu perfekte Verwendung.

    Mittels einer Stop-Buy-Order kann ich Calls absichern, um nicht in die theoretisch unbegrenzten Verlustzone zu geraten. Dies ist mir erst seit kurzer Zeit bewusst geworden, aber nun liebe ich diese Möglichkeit.

    mfG Chri

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    • Ja, bei kurzfristigeren Handelsstrategien ist das sehr hilfreich, beim Daytrading sowieso. Die Frage, die ich für mich noch nicht ganz beantwortet habe ist, ob ein stop loss auch bei langfristigen buy-and-hold Strategien auch Sinn machen kann.

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  3. Sehr schöner Artikel. Auch ich halte nicht viel von Stopp Los, außer im Daytrading, da ist dieser überlebenswichtig. Aber gerade bei einer Buy and Hold Strategie würde ich mich nie darüber absichern.
    Als elegantere Lösung, meine Empfehlung, sind da Optionen. Sollte man befürchten, der Kurs könnte einbrechen, weswegen auch immer, dann sollte man seine Positionen entweder gleich mit den dazugehörigen Aktienoptionen hedgen oder über Indexoptionen.
    Das schlimmste was einem dann passieren kann wäre, das man die Prämie verliert, welche man den Stillhalter gezahlt hat.

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  4. Was ich möchte, und was ich mir mit ein paar einfachen Mitteln gebastelt habe, ist ein System dass mir bei plötzlichem Kurseinbruch eine Nachricht aufs Handy schickt. Dann kann ich schauen was der Auslöser für den Einbruch ist und selbst entscheiden, ob es für mich einen Ausstiegsgrund darstellt.

    Damit vermeide ich in den erwähnten Stop-Loss-Lawinen zu verlieren. Zwar kann es passieren, dass ich durch die 2-3 Stunden Reaktionszeit die ich in der Praxis habe noch etwas mehr verliere, aber so viel ist das meistens nicht, und oftmals entscheide ich sowieso die Aktie zu halten.

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    • Interessanter Ansatz, allerdings wäre das genau mein Problem, dass ich dann immer aktiv entscheiden muss und ggf. doch nicht handle. Der Charme bei einer Stop Loss Order ist ja, dass ich die Entscheidung einmal treffe, die dann automatisch durchgezogen wird ohne dass ich erst wieder ins Zweifeln kommen kann. Hat natürlich alles seine Vor- und Nachteile.

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  5. Hi,
    danke für den Blog und den Podcast. Stop Loss nutze ich gar nicht, nachdem ich es 2-3mal ausprobiert habe. Allerdings frage ich mich, ob ein Trailing Stop Buy bei einem fallenden Kurs eine feine Sache ist. EIn beobachteter Wert, der gerade fällt und so günstig geworden ist, dass ich ihn jetzt kaufen will, kann ich entweder sofort kaufen, oder – wenn ich bereit bin, ihn auch ein bisschen teurer einzukaufen mit einem Trailing Stop Buy versehen, mit der Erwartung dass der Boden noch nicht gebildet wurde. Macht diese Strategie Sinn oder ist sie nur eine Spielerei. Die empirische Erfahrung fehlt mir, denn als Buy and Hold-Anleger kaufe ich eben nicht oft Genug ein, aber ich probiere es bei einem Einkauf derzeit aus.

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  6. Moin,

    korrigiere mich falls ich falsch liege aber ein Stop Loss gewinnt doch zunehmend an attraktivität, desto länger der Zeitraum des Depots ist.
    Beispiel: Ich bin jetzt 60, möchte dann step by step mein Depot verkaufen um an das Geld zu kommen und sichere so mit deiner „Wer-wird-Millionärs-Vergleich“-Sache sozusagen meinen festen Gewinn. Nichts wäre schlechter als zum Renteneintritt einen Crash mitzuerleben und mein Depot fällt und fällt und fällt.

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    • Rein objektiv gesehen spielt es keine Rolle, wie alt das Depot ist und wie hoch dein Gewinn mit einer Aktie ist. Der Stop Loss sichert deinen jetzigen Wert halbwegs ab, egal ob du gerade im Plus oder Minus stehst. Das kann eine sinnvolle Strategie sein, um vor größeren Verlusten zu schützen. Psychologisch ist es aber natürlich ein beruhigender Gedanke, einmal erzielte Buchgewinne über einen Stop Loss abzusichern, und je höher diese Buchgewinne sind, desto beruhigender kann ein Stop Loss wirken.

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  7. Hallo, ich bin zufällig über diesen Artikel gestolpert. Meiner Meinung nach kommt es drauf an, was man für eine Strategie fahren möchte und was man selbst für Regeln innerhalb der Strategie definiert hat. Wenn man beispielsweise für eine Langzeitstrategie durch Fundamentalanalyse eine Aktie herausgearbeitet hat, die man dann auch kauft. Wieso sollte man dann die Aktie verkaufen, wenn sich die Fundamentalanalyse nicht verändert hat und die Aktie als Langzeitinvestment sieht? Hat sich was an der Aktie verändert?
    Eine interessante Ergänzung zu der Strategie wäre es, bei einzigartigen Begebenheiten (z. B. Abstimmung Brexit, Wahlen in den USA usw) einen Stopploss zu setzen, dann die Abwärtsbewegung abzuwarten und dann neu zu kaufen, um von den günstigeren Preisen zu profitieren. Immer vorausgesetzt, die Aktie bzw. das Unternehmen erfüllt noch weiter meine Anforderungen.

    Meiner Meinung nach ist das Setzen eines Stop Loss etwas, was ins Trading reingehört. Gerade die typischen Auf- und Abwegungen, die bei einer Aktie langfristig ganz natürlich sind, können schnell dazu führen, dass man ausgestoppt wird und dann gerade geht der Kurs wieder hoch.

    Wenn man aus einer Aktie aussteigen möchte, weil sie z. B. nicht mehr die Kriterien erfüllt, ist ein Stop Loss eine gute Exitstrategie.

    Ein Punkt habe ich noch nicht angeschnitten: Die Psyche. Bei allem was man am Markt macht, muss man das natürlich auch „ab können“. Wenn einem ein Stop Loss dabei hilft, dann ist es eine gute Sache ;-).

    Zum Trailing-Stop: Den sehe ich wirklich nur bei kurzfristigen Trades. Ansonsten würde ich persönlich dann eher einen kurzen Blick in die Charts werfen und einen evtl. Stop-Loss eher an Supports/Unterstützungslinien ausrichten.

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    • Ich glaube auch der Nutzen einer Stop Loss Order ist vor allem psychologisch: Er lässt einen ruhiger schlafen, weil die Gewinne abgesichert scheinen. Das ist für viele Anleger ja schonmal nicht das schlechteste, auch wenn es ökonomisch nicht immer die beste Strategie sein mag

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  8. Toller Artikel, der zur Diskussion anregt!

    Ich würde stark vom Market Timing abraten. Du sagst z.B. „Nun gut, zum absoluten Höchstkurs zu verkaufen schaffen nicht mal gewiefte Profitrader, das ist also vielleicht zu verschmerzen.“

    Der Kurs ist unberechenbar, weil er von der Psyche und den Gefühlen von Marktteilnehmern abhängt. Selbst „Profitrader“ haben da keine Chance den Markt zu timen, auch wenn sie anhand der Charts irgendwelche Formen und Figuren ablesen möchten.

    Ich persönlich sehe es so: Letztlich kauft man ein Unternehmen. Warum kauft man es? Weil man an das Geschäftsmodell, das Produkt, das Management und evtl. das Umfeld (Markt, etc.) glaubt und meint, dass sich die Kombination irgendwann auszahlen wird. Warum sollte man also bei sinkenden Kursen verkaufen? Wenn das Unternehmen einen Marktvorteil hat und dazu unter seinem geschätzten realen Wert zu haben ist, dann sollte man bei fallenden Kursen nachkaufen!

    Der Kurs entsteht durch andere Käufer/Verkäufer. Das muss nichts mit dem wahren Wert des Unternehmens zu tun haben.

    Ich erinnere an Michael Burry, der mit einer Benjamin Graham und Warren Buffett- artigen Strategie (vor dem Crash 2008 :D) in Unternehmen investiert hat und 40-50% Verlust gemacht hat, nur um anschließend eine Rally zu sehen und seinen Einsatz zu verdoppeln. Gut, das ist natürlich ein Extrembeispiel, aber es ist ein Beispiel.

    Ganz ähnlich machen es Value Investoren schon immer. Mir fallen zig Beispiele ein, z.B.: Warren Buffett hat 2015 Philips 66 gekauft, der Kurs ging runter und er kaufte vor ein paar Monaten nun noch mehr Aktien von Philips 66. Das macht er nun schon seine ganze Karriere lang. Und es funktioniert, weil das Unternehmen funktioniert.

    Letztlich muss man aus meiner Sicht entscheiden, was man will. Will man „traden“ oder will man „investieren“ und sein Kapital damit langfristig „allokieren“. Ich persönlich habe noch NIE (!!!) Stop Losses verwendet und bin auch so auf meine Renditen gekommen.

    Aus meiner Erfahrung kann ich also sagen: Das braucht man nicht, denn kurzfristige Ereignisse kann man aussitzen und evtl. sogar zu einem Nachkauf ausnutzen.

    Just my two cents…

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