Kauf: Emerson Electric Co.

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Emerson Electric ist schon seit geraumer Zeit einer der Lieblinge der Dividendenblogger. Als sogenannter „Dividendenaristokrat“ hat Emerson seit 1957 jährlich seine Dividende erhöht. Der Kurs ist in den letzten Monaten stark zurückgekommen, wodurch die Dividendenrendite aktuell bei deutlich über vier Prozent liegt.

Den Namen Emerson kennt man in Deutschland eher weniger, die US-Firma ist aber durchaus zu vergleichen mit Branchengrößen wie Siemens oder General Electric, mit 35 Milliarden Dollar Umsatz und über 100.000 Mitarbeitern. Als Industrieausrüster ist Emerson stark von der Gesamtkonjunktur abhängig, d.h. wenn es in der Wirtschaft nicht mehr rund läuft, spürt Emerson das besonders. Hinzu kommt, dass die schwächelnde Öl- und Gasbranche einen substanziellen Teil der Kundschaft ausmacht, was auch bei Emerson Spuren beim Umsatz hinterlassen hat.

Positiv ist, dass Emerson sehr breit aufgestellt ist und das Kerngeschäft seit Jahrzehnten stabile Gewinne abwirft. Ein gut laufendes After Sales Geschäft sorgt dafür, dass man mit Dienstleistungen einen kontinuierlichen Umsatz bei Bestandskunden generiert, was nicht zuletzt dazu beiträgt, dass für die Dividende regelmäßig genug Cash verdient wird. Negativ ist, dass der Umsatz seit Jahren eher auf der Stelle tritt und Umsatz und Gewinn aktuell in praktisch allen Geschäftsbereichen unter Druck geraten sind. Letzteres ist aber wohl eher der sich eintrübenden Konjunktur geschuldet und weniger einem nicht mehr funktionierenden Geschäftmodell. Viel negatives ist bereits im derzeitigen Kurs eingepreist, und mittel- bis langfristig sind solche Schwächephasen bei einem grundsätzlich soliden Unternehmen Kaufgelegenheiten. Da ich bei US-Aktien bislang stark unterrepräsentiert bin und gleichzeitig neben dem Investieren in Indexfonds auch einige dividendenstarke Blue Chips in mein Depot aufnehmen möchte, kam mir die aktuelle Schwäche gelegen. Es kann gut sein, dass es bei Emerson nochmal kräftig weiter runtergeht, aber es muss schon dramatisches passieren, dass sich Emerson von seiner jahrzehntelangen Dividendenpolitik abbringen lassen wird. Und bei über vier Prozent Dividendenrendite kann man eventuelle Kursverluste auch mal bequem über Jahre aussitzen.

Etwas fundamentalere Analysen zum Unternehmen und zur Aktie gibts z.B. beim Dividend Growth Investor oder beim Dividenden-Sammler (hier vor allem in den Kommentaren).

Für deutsche Anleger nicht ganz so schön ist, dass Emerson für das nächste Jahr plant, einen größeren Geschäftsteil abzuspalten und getrennt an die Börse zu bringen. Solche Spin-offs ausländischer Firmen sind für deutsche Anleger immer etwas heikel, weil sie vom Fiskus steuerlich gerne mal unvorteilhaft bewertet werden. Wie genau das bei Emerson aussehen wird, kann man jetzt noch nicht abschätzen. Emerson verspricht zwar, die Aktion „tax-free“ durchzuführen, aber das zielt natürlich vor allem auf Anleger in den USA, das deutsche Finanzamt hat bei solchen Aktionen gerne mal eine ganz eigene Sicht der Dinge. Im worst case müsste man die Aktien vor dem Spin off verkaufen um dann später wieder einzusteigen, um Steuerprobleme zu umgehen.

Beim Kurs hab ich gestern quasi das Tagestief abgefischt: Emerson Electric Co (WKN 850981), zu 37,50 EUR das Stück. Wenn man sich für den Kauf einer Aktie entschieden hat macht es eigentlich keinen Sinn dann noch ein sehr enges Limit zu setzen, um nochmal ein paar Cent zu sparen. Ich habe durch solche Spielchen schon öfter mal den Kaufzeitpunkt verpasst, weil mir der Kurs weggelaufen ist. Aber wenn es dann doch mal klappt, ist der Spaß umso größer, insofern gönn ich mir soviel Spieltrieb dann doch immer mal wieder, wenn ich schon den größten Teil meiner Investments in strunzlangweilige Indexfonds stecke.

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