Der perfekte ETF auf den MSCI World

Weltkarte

Nachdem wir uns für die wichtigsten Regionen bereits die besten Indexfonds angeschaut haben, um in unserem Portfolio damit die perfekte Balance aus Amerika, Europa, Emerging Markets und Pazifikregion herzustellen, erklärt der Finanzwesir mal eben, dass das alles Unsinn und die Mühe nicht wert ist. Einfach was kostengünstiges kaufen und halten, die Aufteilung ist weitgehend egal. Nun gut, dann machen wir es uns tatsächlich mal ganz einfach und schauen uns den MSCI World an: Der Index enthält alle entwickelten Märkte, von Australien über Israel bis Portugal, so dass ich quasi die ganze Welt mit nur einem Indexfonds abgedeckt habe. Was noch fehlt sind die Emerging Markets, die würde man mit dem noch weitreichenderen MSCI ACWI („All Country World Index“) erschlagen, oder halt mit einem separaten Emerging Markets ETF.

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Dividendenstrategie – eine Blase?

Bubble Chart

Auf dem Sparkonto gibt es kaum noch Zinsen und die Anleger wissen nicht wo hin mit ihrem Geld. Statt das Geld bei Nullzinsen oder gar Negativzinsen auf dem Konto versauern zu lassen ist das Gebot der Stunde, lieber in solide Unternehmen zu investieren mit steigenden Umsätze, Gewinnen und vor allem Dividenden. Johnson&Johnson, IBM, Coca-Cola, McDonalds oder Walt Disney sind hier allererste Wahl für einen dividendenorientierten Anleger: Diese Unternehmen zahlen zuverlässig und werden auch in fünfzig Jahren noch bestehen, denn Hautcreme, Limonade, Burger und Zeichentrickfilme werden auch in Zukunft nachgefragt. Einmal kaufen und nie mehr drüber nachdenken, buy-and-hold, da kann auf lange Sicht nichts schieflaufen, selbst wenn viele dieser Unternehmen schon ganz gut gelaufen sind und vergleichsweise hohe Bewertungen haben.

Wer ein wenig in Finanzblogs liest, wird diese Argumentation schon zuhauf gelesen haben. Da werden „always buy“ Aktien wie Johnson&Johnson empfohlen, die man gedankenlos immer kaufen kann, und „high-quality companies“ wie McDonalds ausgerufen, mit denen man quasi nie etwas falsch macht.

Back to the Future

Wenn man ein paar Jahrzehnte zurückblickt stellt man fest, dass das kein wirklich neuer Trend ist. Eine sehr ähnliche Entwicklung gab es schon in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts: Die Geschichte der „Nifty-Fifty“ liest sich wie eine Blaupause für den aktuellen Dividenden-Hype, selbst die im Fokus stehenden Unternehmen sind fast unverändert.

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Das Lesen der Anderen: Oktober

Wie jeden Monat ein Blick auf interessante Artikel in der Finanzblog-Szene:

In der Herdentrieb Kolumne auf Zeit Online rechnet Dieter Wermuth vor, dass Aktien aktuell ziemlich teuer sind. Ein Rückfall des Dax auf 5.500 Punkte „würde nicht überraschen“. Mich ehrlich gesagt schon, auch wenn ich nichts dagegen hätte, die nächsten Aktienkäufe auf deutlich niedrigerem Niveau machen zu können.

Der Finanzwesir desillusioniert seine Leser und verlangt Entscheidungen – denn Hauskauf und Indexfonds gleichzeitig, das wird nichts.

Der Dividend Growth Investor hat sein Ziel nach acht Jahren fast erreicht: Gestartet mit praktisch nichts wird er dieses Jahr über 15.000 Dollar an Dividenden einstreichen. Für die Finanzielle Unabhängigkeit reichts noch nicht ganz, dafür kalkuliert er 18-24.000 Dollar pro Jahr. Neben profitabler Geldanlage war vor allem ein sparsamer Lebensstil die Grundlage seines Erfolges. Wobei er es beim Sparen nicht übertrieben und sich auch mal den einen oder anderen Drink gegönnt hat, denn „Diageo is not going to research itself after all.“

Und nochmal der Dividend Growth Investor, diesmal mit der Frage, ob ein starker Kursrückgang einer Aktie ein Kaufsignal ist. Die Antwort ist natürlich „it depends“, denn in der Regel hat ein Kursrückgang ja auch handfeste wirtschaftliche Gründe, etwas wenn das Geschäftsmodell zerbröselt. Ich stelle bei mir allerdings auch immer wieder fest, dass ein rapider Kursrückgang wie z.B. aktuell bei Walmart das Schnäppchenjägerherz höher schlagen lässt, weil die Aktie ja jetzt so schön billig ist. Leider entpuppt sich das allzu oft als Fallendes Messer (und wieder fünf Euro ins Phrasenschwein).

Fräulein Zaster beschäftigt sich mit dem Buzzword ‚Passives Einkommen‘. Und stellt fest, dass es kein free lunch gibt und das vermeintlich passive Einkommen ganz schön viel Aktivität verlangt.

Die Zeit berichtet über das Sterbehaus der Deutschen Bank, in dem die Alt-Vorstände des Hauses ihr Gnadenbrot bekommen. Spannende Einsichten in das Innere des Banksystems, und eine Bestätigung dafür, dass ich um Bankaktien seit Jahren einen großen Bogen mache.

Sparen fürs Alter muss man sich leisten können

Beim Wirtschaftswaisen bin ich auf die Nachricht gestoßen, dass angeblich fast die Hälfte der Deutschen nicht (mehr) fürs Alter vorsorgt. Passend zum Weltspartag hat der Sparkassen- und Giroverband hierzu eine Studie veröffentlicht, nach der 40 Prozent aller Deutschen monatlich nichts für die Altersvorsorge zurücklegen. 2013 lag der Anteil noch bei 32 Prozent. Nun halten das sowohl die Sparkassen als auch der Wirtschaftswaise für eine fatale Entwicklung, mit dem Subtext „Wie kann man nur so blauäugig sein, nichts fürs Alter zurückzulegen“. Kann man so sehen, allerdings lässt diese Betrachtung außer acht, dass es für immer mehr Deutsche schlicht nicht möglich ist, fürs Alter vorzusorgen – und darüber hinaus auch nicht sinnvoll.

 Am Minimum

Sparen fürs Alter muss man sich leisten können. Wenn ich mir anschaue, wie in den letzten Jahren das Lohnniveau in vielen Branchen erodiert ist, ist es kein Wunder, dass die Altersvorsorge immer weiter zurückgeht. Selbst der Mindestlohn von 8,50 EUR pro Stunde war ja hochumstritten, weil er angeblich Arbeit viel zu teuer machen würde, und er wird in vielen Branchen immer noch unterschritten. Ein Vollzeitjob mit Mindestlohn bringt ca. 1.400 EUR brutto im Monat ein, damit komme ich vielleicht als Single noch über die Runden, eine Familie kann ich davon kaum ernähren, geschweige denn große Ersparnisse anhäufen. Und selbst wenn ich das könnte, weil ich extrem sparsam lebe, nützt es mir nichts. Denn auf diesem Lohnniveau bekomme ich später nur eine minimale staatliche Rente und falle vermutlich in die Grundsicherung. Und damit werden dann all meine Ersparnisse im Alter nutzlos, weil sie gegen eben diese Grundsicherung angerechnet werden. Das ist ja auch der Grund, warum Riestern sich für Geringverdiener nicht lohnt, obwohl gerade bei Geringverdienern die staatliche Förderung hier prozentual deutlich ins Gewicht fällt.

Riester verprassen

Mal etwas milchmädchenhaft zugespitzt: Wenn die Grundsicherung 900 Euro beträgt und ich 600 EUR staatliche Rente plus 200 EUR Riesterrente bekomme, zahlt mir der Staat 100 EUR Grundsicherung dazu, denn ich brauche ja insgesamt 900 EUR als Existenzminimum. Hätte ich nicht geriestert sondern die Beiträge lieber verprasst, würden die 200 EUR Riesterrente im Alter wegfallen, aber vollständig vom Staat ausgeglichen, denn ich muss in Summe ja trotzdem auf meine 900 EUR Grundsicherung kommen. Wem das zu vereinfacht war: der Finanzkoch hat das etwas detaillierter nachgerechnet.

Was in der Finanzblogger-Szene oft außer acht gelassen wird: Man muss zwar kein Spitzenverdiener sein, um den Traum von finanzieller Unabhängigkeit zu träumen. Aber ein gewisses Mindesteinkommen muss schon da sein, um sich sinnvoll Gedanken über Aktien, Indexfonds und Altersvorsorge zu machen.

Festgeld: Weltsparwochen bei NIBC Direct

Vor einem halben Jahr hatte ich bei der NIBC Direct Bank ein Festgeld-Konto eröffnet. Bislang kein Grund zur Klage: die Abwicklung war soweit einwandfrei und das Online-Banking ist unkompliziert. Wer gerade auf der Suche ist nach einer Anlagemöglichkeit, um sein Geld zwischenzuparken: Bei NIBC sind bis 16. November „Weltsparwochen“ und es gibt für Festgeld mit neun Monaten Laufzeit 1,4 Prozent Zinsen. Das im Vergleich zu aktuellen Marktkonditionen ziemlich gut, selbst mit 12 Monaten Laufzeit gibt es kaum höhere Zinsen, es sei denn man vertraut auf Banken mit bulgarischer oder kroatischer Einlagensicherung.

Los Wochos

Der Aktionszins gilt auch für Bestandskunden, was bei Aktionen anderer Banken leider nicht so selbstverständlich ist. Ich mag es, wenn eine Bank die eigenen Kunden zu schätzen weiss und sich nicht nur auf Neukundenakquise stürzt.

Die NIBC Direct kommt aus Holland und unterliegt nicht der deutschen, sondern der niederländischen Einlagensicherung. Für mich ist das ein vertretbares Risiko, für Finanztip auch.

Wegen ein paar Promille mehr Zinsen macht es sicher keinen Sinn, die Bank zu wechseln, insbesondere wenn es wie hier ein Aktionszins mit begrenztem Zeitraum ist. Aber wer eh gerade auf der Suche nach einem Festgeldanbieter ist, sollte sich NIBC Direct mal anschauen, denn auch die regulären Konditionen sind sehr konkurrenzfähig.

Dividendenrendite: Das sahnige Geheimnis der Indexfonds

Dividendenrendite

Wenn man in ausschüttende Indexfonds anlegt (aus Gründen), ist ein wesentlicher Teil des Spaßes die jährliche oder sogar quartalsweise Auszahlung der Dividenden auf das eigene Konto, schließlich sieht man dann nicht nur virtuelle Buchgewinne in seinem Depot, sondern bekommt den eigenen Anlageerfolg in hartem Cash ausgezahlt. Wieviel so ein Indexfonds ausschüttet (und wann), ist allerdings gar nicht mal so einfach herauszufinden.

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Kauf: Johnson & Johnson

Wertpapier Kauf

Johnson & Johnson LogoWenn man ein wenig in Dividendenblogs liest, begegnet einem immer wieder eine Firma: Johnson & Johnson. Das amerikanische Unternehmen ist bei so ziemlich jedem im Portfolio, und während es bei anderen klassischen Dividendenwerten wie McDonalds oder Procter & Gamble immer auch kritische Stimmen gibt, die den langfristigen Geschäftserfolg hinterfragen, ist das bei J&J kaum der Fall. Johnson & Johnson stellt klassische Konsumgüter wie Hautcremes, Mundspülungen und, ähh, Fitness-Apps her. In Deutschland ist man z.B. mit Marken wie bebe, Listerine oder Neutrogena vertreten. Deutlich größer ist allerdings das Pharma-Geschäft, hier vor allem das Geschäft mit OTC (also rezeptfreien) Medikamenten, z.B. Olynth oder Dolormin. Umfangreichere Analysen zum Unternehmen gibt es z.B. hier oder hier.

Adel verpflichtet

J&J ist ein sogenannter „Dividendenaristokrat“, weil seit über 50 Jahren eine Dividende gezahlt und stetig erhöht wird. Die Dividendenrendite liegt aktuell bei etwas über drei Prozent, und das Kurs-Gewinnverhältnis von 15 ist im langfristigen Vergleich eher günstig. Vom Gewinn wird derzeit etwa die Hälfte als Dividende ausgeschüttet, was genug Spielraum lässt für zukünftige Dividendenerhöhungen. Allerdings ist das Wachstum zuletzt etwas ins Stocken geraten, und vom Höchstkurs im März, der bei knapp 97 EUR lag, ist die Aktien ein gutes Stück zurückgekommen. Mein Kaufkurs für Johnson & Johnson (WKN 853260) lag bei 83,62 EUR.

Sparbrötchen

Ich hatte J&J schon seit einiger Zeit auf meiner Kaufliste, da ich bislang keine amerikanischen Konsumwerte im Portfolio habe. Und wenn ich nicht immer die Limits so eng setzen würde, hätte ich auch schon lange ein paar Aktien im Depot gehabt. Meine „Strategie“, mit engen Limits einen Tagestiefpunkt abzufischen, geht durchaus manchmal auf, so bin ich bei Emerson Electric im Vergleich zum Schlußkurs sehr günstig weggekommen und liege nach einer Woche schon über 12 Prozent im Plus. Die Kehrseite der Medaille ist aber, dass mich dieses Vorgehen bei Johnson & Johnson einige Euro Aufschlag gekostet hat, weil ich vor zwei Wochen zu etwas günstigeren Kursen schon eine Kauforder gesetzt hatte, die wegen ein paar Cent zu engem Limit nicht ausgeführt wurde. Letztlich ist das alles eh Spielerei, da ich die Aktien langfristig besitzen will, und daher ein paar Euro mehr oder weniger beim Kauf auf lange Sicht nicht wirklich ins Gewicht fallen.

 

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